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„Friedens-Nobelpreis für Ludwig Baumann

„Wir brauchen keine Helden, wir brauchen keine Antihelden. Wir brauchen einfach Leute, die sich für die Erde einsetzen und für die Menschen.“ Ludwig Baumann

Die Potsdamer Initiative „Friedens-Nobelpreis für Ludwig Baumann“ schlug vor, diesen Preis im Jahr 1996 an Ludwig Baumann zu vergeben. In der Begründung des Nominierungsschreibens wurde deutlich gemacht, welch wichtiges internationales Signal von der Verleihung des Friedens-Nobelpreises an einen Deserteur, der den größten Justizmord in der Geschichte überlebt hat, ausgehen könnte. Mit Ludwig Baumann wäre nicht nur ein Kämpfer für die Rehabilitierung der Wehrmachtsdeserteure, sondern ebenso ein Kämpfer für das Recht auf Desertion in einer Welt mit zunehmenden Kriegsaktivitäten geehrt worden. Ludwig setzte sich mit einem großen persönlichen Engagement und in vielen Formen für die internationale Verständigung und für eine gerechte Weltwirtschaft ein.

Für die Nominierung suchte die Potsdamer Initiative ein breites Bündnis von Menschen, Gruppen und Institutionen. Die Nominierung „Friedens-Nobelpreis für Ludwig Baumann“ wurde von vielen Menschen und Organisationen unterstützt - darunter Johannes Mario Simmel, Ralf Giordano, Hans-Jochen Vogel, das Soldatenmütterkomitee, Bundestagsabgeordnete wie Gerhard Zwerenz, Steffen Tippach und weitere.

Ludwig Baumann hat den Frieden-Nobelpreis leider nicht erhalten. Aus der Initiative für den Friedens-Nobelpreis ist der Potsdamer Appell für die Annullierung aller Urteile der NS-Militärgerichtsbarkeit und der Sondergerichte vom 17. Februar 1996 entstanden.

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Liste der UnterstützerInnen

Potsdamer Appell forderte die Aufhebung aller nationalsozialistischen Unrechtsurteile

Der Potsdamer Appell wurde im Januar 1996 initiiert. Das Aktionsbündnis nahm in den Räumen der Berliner Kampagne mit uns gegen die Wehrpflicht seine Arbeit auf.

Der 27. Januar als Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus sollte nicht zur Routine verkommen. Dem Gedenken mussten Taten folgen. Mit dem Potsdamer Appell wurde die längst überfällige Rehabilitierung und Entschädigung aller Opfer NS-Militärjustiz durch eine pauschale Aufhebung aller NS-Gerichtsurteil gefordert.

Im Potsdamer Appell wurde die in der öffentlichen Debatte immer noch als Rechtsorgan hochgehalten NS-Gerichtsbarkeit hinterfragt. In den offiziellen Reden zum Gedenktag kam die Rolle der NS-Militärjustiz nicht zur Sprache. Dabei hatte sie über 46.000 Todesurteile zu verantworten. Von den 3.000 NS-Militärrichtern wurden über 30.000 Todesurteile unterzeichnet, mehr als 20.000 davon wurden vollstreckt. Es waren Unrechtsurteile wegen Wehrkraftzersetzung, Hoch- und Landesverrat, Spionage, Feindesbegünstigung und Fahnenflucht.

Vom Bundesgerichtshof wurde die NS-Militärgerichtsbarkeit im November 1995 als „Blutjustiz“ bezeichnet. Der Bundesgerichtshof erklärte, dass die NS-Militärrichter wegen Rechtsbeugung als Kapi-talverbrecher hätten bestraft werden müssen.

Im Potsdamer Appell wurden die Mittäterschaft der deutschen Wehrmacht am Genozid an den europäischen Juden und an anderen Verbrechen gegen die Menschlichkeit ebenso wie die Urteile der NS-Justiz als „institutionalisiertes Unrecht“ und ihre Gerichtsbarkeit als „Terrorinstrument“ der Nazi-Diktatur benannt. Die Rolle des Reichskriegsgerichtes, dem höchsten NS-Militärgericht, das mehr als 1.000 Todesurteile nur gegen Kriegsdienstverweigerer aussprach, wurde angeprangert.

Der Appell forderte, diese Unrechtsurteile aufzuheben, die NS-Militärjustizopfer zu rehabilitieren und das NS-Unrecht sowie deren Justiz geschichtlich aufzuarbeiten und die Orte des Unrechts im Lande zu kennzeichnen.

Der Potsdamer Appell wurde von vielen Personen des öffentlichen Lebens unterstützt.

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Antwortbrief des Historikers Fritz Wöllner auf den Potsdamer Appell, 1996

www.bv-opfer-ns-militaerjustiz.de

Die Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz e.V. als gemeinnützig anerkannter Verein, freut sich über finanzielle Unterstützung. Spenden können Sie an:

Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz e.V.
Bankverbindung: Sparkasse Bremen
Kontonummer: 15145915
Bankleitzahl: 29050101

 

Diese Webseite wurde von Freunden und politischen Weggefährten des Bremer Wehrmachtsdeserteurs Ludwig Baumann aus Anlass seines 90. Geburtstages erstellt. Wir möchten allen Besucherinnen dieser Seite einen außergewöhnlichen Menschen vorstellen, den wir für seinen hartnäckigen, humorvollen und geradlinigen Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit sehr schätzen.